Dichtheitsprüfung gemäß DIN EN 1443
Bei nicht verbrennungsluftumspülten Überdruck-Abgasleitungen der Dichtheitsklasse P1 und H1 in Gebäuden ist gemäß den genannten Empfehlungen ein Dichtheitstest mit einem Dichtheitsprüfgerät notwendig. Dabei ist die Messung grundsätzlich für diejenige Dichtheitsklasse durchzuführen, die der Hersteller für die Abgasleitung angibt. So sind nicht etwa, wie oft vermutet, nur die Abgasanlagen von Blockheizkraftwerken einer H1-Prüfung zu unterziehen. Vielmehr muss bei allen mit H1 gekennzeichneten Anlagen der Prüfdruck auf 5000 Pa eingestellt werden, unabhängig von den Angaben des Kesselherstellers zum Förderdruck. Voraussetzung für die Prüfung ist also ein Messgerät mit hohem Druckmessbereich.
Für Prüfungen an allen Abgasleitungen ist das Wöhler DP 600 Dichtheitsprüfgerät geeignet. H-Prüfungen (im Hochdruckbetrieb) sind damit ebenso möglich wie alle P-Prüfungen (mit Überdruck) und N-Prüfungen (mit Unterdruck). Dafür bietet das Gerät einen Druckmessbereich von ± 7.000 Pa und Volumenströme bis 200 m³/h. Die Messung ist normgerecht durchzuführen, da die Dichtheitsklassen voreingestellt sind. Das Gerät baut den für die Anlage vorgegebenen Prüfdruck automatisch auf. Anschließend misst es den zur Aufrechterhaltung des Prüfdrucks notwendigen Volumenstrom und vergleicht diesen dann mit den zulässigen Leckmengen nach EN 1443.
Ringspaltmessung
Bei Überdruck-Abgasleitungen, die verbrennungsluftumspült sind, also konzentrischen Abgasleitungen, ist die Dichtheit relativ einfach durch eine Ringspaltmessung mit einem Abgasmessgerät zu überprüfen. Ist der Sauerstoff-Gehalt der Verbrennungsluft im Ringspalt deutlich geringer als in der Umgebungsluft, ist davon auszugehen, dass die Leitung undicht ist und daher Abgase in die Verbrennungsluft gelangen. Nur in diesem Fall empfiehlt es sich, auch bei konzentrischen Anlagen eine Dichtheitsprüfung mit einem Dichtheitsprüfgerät durchzuführen.