Herbert Reithmeir rät dringend dazu, schon lange vor dem Ruhestand einen „Notfallkoffer gepackt“ zu haben, auch in Form eines Testaments. Wenn plötzlich ein Unfall den Chef für Monate oder für immer aus dem Unternehmen reißt, bedeutet das das „Aus“ für zahlreiche Mitarbeiter, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen sind.
Ebenso muss die Übergabe aus Altersgründen langfristig vorbereitet sein. Für einen Käufer ist das Unternehmen nur dann attraktiv, wenn sowohl der Außenauftritt (Website, Social Media) einen guten Eindruck macht als auch die Zahlen passen. Ein Investitionsstau, weil der Chef bestimmte Dinge vor der Rente nicht mehr angehen will, wirkt sich ganz konkret auf den Kaufpreis und die Übernahmebereitschaft aus.
Das gilt auch, wenn der Betrieb an einen Nachfolger aus der Familie oder aus dem Betrieb übergeben werden soll, denn nur wenn alles läuft, kann der Übergang reibungslos klappen. Gehen Sie auch in diesem Fall das Thema frühzeitig offensiv an. Egal ob Sie sich Ihren Sohn, Ihre Tochter, einen Meister aus Ihrem Betrieb oder jemand anderen als Ihren Nachfolger wünschen, sprechen Sie darüber. Nur so können Sie erfahren, ob z.B. Ihr Kind Interesse an Ihrer Nachfolge hat oder Sie verhindern, dass Ihr Jungmeister sich längst anderswo selbstständig gemacht hat, wenn Sie an die Rente denken.
Ist der Entschluss dann einmal gefasst, sollten ein guter Jurist sowie ein guter Steuerberater zu Rate gezogen werden, die die Umsetzung begleiten. So können Sie anschließend Ihren wohlverdienten Ruhestand genießen, weil Sie wissen, dass es Ihren Mitarbeitern gut geht.