Seit Jahren ist die Digitalisierung ein globaler Megatrend, dem Deutschland allerdings deutlich hinterherhinkt. In einem EU-weiten Vergleich belegte die Bundesrepublik, wie schon im Vorjahr, unter 27 Staaten nur Rang 12 [1]. Spitzenreiter sind Finnland, Schweden und Dänemark, vor den Niederlanden. Die Spanne, wie breit das Buzzword Digitalisierung verstanden wird, ist dabei in der Bevölkerung wie unter Fachleuten allerdings extrem groß: Die Verfügbarkeit von Breitband- oder LTE-Netzen fließt hier genauso ein wie die Fähigkeit unterschiedlichster Bevölkerungsschichten, das hinter der Digitalisierung stehende Potenzial für sich zu nutzen.
Im Handwerk setzt hierzulande bereits jeder zweite Betrieb (53 Prozent) digitale Technologien oder Anwendungen ein. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2017, ergab eine gemeinsame Studie [2] des Digitalverbands Bitkom und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), für die 502 Handwerksbetriebe in Deutschland repräsentativ befragt wurden. Am weitesten verbreitet war demnach Cloud Computing (27 Prozent der Betriebe), es folgten smarte Software (13 Prozent) beispielsweise zur Einteilung von Arbeitszeiten automatisch nach Projektstatus, Trackingsysteme (12 Prozent), mit denen sich Maschinen oder Betriebsmittel nachverfolgen lassen, und (mit 10 Prozent) vorausschauende Wartung, bei der mit Sensoren und Datenanalyse drohende Ausfälle von Anlagen frühzeitig erkannt werden.
Das Problem dabei: Im ohnehin vom Fachkräftemangel gebeutelten Handwerk fehlt es nicht nur generell an Personal, sondern zusätzlich an qualifiziertem Mitarbeiternachwuchs, der die geforderten digitalen Skills mitbringt. Fast jeder zweite Handwerksunternehmer (45 Prozent) gab an, die eigenen Mitarbeiter bräuchten mehr Digitalkompetenz (2017: 40 Prozent), 34 Prozent benötigen mehr Mitarbeiter mit Digitalkompetenz (2017: 21 Prozent) – aber bislang nur 37 Prozent der Unternehmen investieren auch gezielt in die digitale Fortbildung ihrer Angestellten (2017: 30 Prozent). Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Unternehmen „keinen Überblick darüber haben, was es alles gibt und was möglich ist“ (58 Prozent) und sich „viele digitale Anwendungen nicht leisten können“ (47 Prozent).
Diese Einschätzung wiegt umso schwerer, als mit der Coronakrise eine ganze Reihe etablierter Kommunikationswege zusammengebrochen sind und so beispielsweise die Informations- und Qualifizierungsmöglichkeiten für viele Mitarbeiter im Handwerk durch die Absage von Messen und Fachtagungen sowie den Shutdown der meisten Seminarzentren plötzlich mehr oder weniger „auf Null“ gestellt wurden. Gleichzeitig definierten aber die Handwerksunternehmen im Ranking der ZDH / Bitkom-Studie neun relevante Anwendungsfelder für Digitalisierung (Grafik 1) – in denen jedoch Aus- und Weiterbildung noch nicht einmal gelistet, geschweige denn in ihrer Bedeutung gewertet sind. Hier besteht also sowohl in der Wahrnehmung von digitalen Qualifizierungsmöglichkeiten durch das Handwerk (also auf der Nachfrageseite) wie bei den Herstellern entsprechender, beratungsintensiver Produkte (also auf der Angebotsseite) beträchtlicher Nachholbedarf.
Wie breit gefächert sich das digitale Aus- und Weiterbildungsangebot eines mittelständischen Unternehmens mit der definierten Zielgruppe „Fachhandwerk“ aber bereits heute darstellen kann, wenn es sukzessive aufgebaut und von Anfang an als integrierter Bestandteil weiterer, analoger Kommunikations- und Informationsmaßnahmen eingeschichtet wurde, zeigt die Wöhler Technik GmbH aus Bad Wünnenberg. Als mittelständischer Hersteller von Prüf-, Mess- und Inspektionstechnik vertreibt Wöhler seine Produkte zweistufig, also ohne zwischengeschalteten Fachgroßhandel. Kunden sind vor allem Schornsteinfeger, Heizungsbauer und Sanitärhandwerker. Die direkte Zielgruppenansprache gehört damit ebenso zum Geschäftsmodell wie ein qualifiziertes Informations- und Schulungsangebot insbesondere rund um die teilweise hoch komplexen Prüf- und Messgeräte.
Aufgrund des Umfangs der Informationen zu den einzelnen Geräten und Prüfverfahren sowie der notwendigen Schulungen zu deren Einsatz (je nach Zielgruppe und Thema in stark differierender Tiefe) und aufgrund der bundesweit verstreuten Kundschaft hat Wöhler schon vor Jahren damit begonnen, das Qualifizierungsprogramm in den hauseigenen Schulungsräumen um unterschiedlichste digitale Angebote zu erweitern. Dieses Angebot hat jetzt durch die Corona-bedingt forcierte, deutlich angestiegene Digitalisierung in den Handwerksunternehmen (beispielswiese durch Videokonferenzen, Nutzung von Tutorials oder Montagevideos auf Youtube) zusätzlich an Dynamik und Tiefe gewonnen. Fast schon exemplarisch können daher an diesen Services und Dienstleistungen die Möglichkeiten und der Nutzwert deutlich gemacht werden, den digitale Aus- und Weiterbildungsangebote für das Fachhandwerk haben.
Digitales 24/7-Komplettpaket
Das digitale Komplettpaket „Wöhler 24/7“, das parallel zu den analogen Services des Herstellers läuft, lässt sich dabei aus Kunden-/Anwendersicht in fünf große Blöcke gliedern:
die smarten Mess- und Prüfgeräte an sich, von denen viele bereits durch die integrierte Elektronik „online unterwegs“ sind und so für eine deutliche Arbeitsentlastung im Alltag sorgen (z. B. wie beim Abgasmessgerät Wöhler A 450 durch die einfache Datenübermittlung per integrierter WLAN-Schnittstelle aufs Handy oder auf den PC im Büro);
- die Beschaffung der Mess- und Prüfgeräte an sich inklusive Bereitstellung und ergänzenden Serviceleistungen (wie z. B. das Auslösen von Wartungsarbeiten, die Bereitstellung von Leihgeräten, aber auch die Zuordnung entsprechender Prüfunterlagen o. Ä.);
- weitergehende Informationen zu den Mess-und Prüfgeräten sowie zu deren Anwendung (wie z. B. 360°-Bilder, Bedienungsanleitung; Software-Updates);
- das Wissen um die qualifizierte Anwendung der Mess- und Prüfgeräte (wie z. B. Online-Seminare) nach definierten Themenfeldern (wie z. B. Blower-Door-Messung); und
- Schulungen und Seminare zu branchen- und betriebsübergreifenden Meta-Themen (wie z. B. TÜV- oder betriebswirtschaftliche Lehrgänge).
Welche Formate dabei im Einzelnen zum Tragen kommen, lässt sich hingegen nicht so einfach clustern: Wöhler bietet – als typisches Leistungsmerkmal für differenziert aufgestellte digitale Services – zum Beispiel im Bereich Schulung / Qualifizierung über die etablierten Formate wie Download-PDF oder Fachartikel online hinaus
- thematisch klar abgegrenzte Youtube-Videos,
- einen regelmäßigen aktuellen Podcast,
- kostenlose, 30-minütige Web-Seminare,
- E-Learning-Kurse für besonders nachhaltigen, individuellen Lernerfolg sowie
- Leseproben von gedruckten, kostenlos anzufordernden Ratgebern.
Den jeweiligen Möglichkeiten der Formate entsprechend sind diese Angebote dann zusätzlich sowohl in der (notwendigen) Tiefe des jeweiligen Inhalts wie in Bezug auf die individuellen Wünsche und (zeitlichen) Möglichkeiten des Kunden abgestuft. Damit korrespondiert dann wiederum die freie Verfügbarkeit bzw. Kostenpflichtigkeit der Angebote.
Über das Format und die freie Verfügbarkeit des Angebotes können Interessenten dadurch sofort identifizieren, ob es sich beispielsweise um eine reine Einführung in ein (Meta-)Thema, um das Extrakt eines weiterführenden Seminars oder einen eher allgemein gehaltenen Ratgeber handelt. Das ermöglicht jedermann den schnellen und risikolosen Einstieg in das digitale Informations- und Qualifizierungsprogramm und ist damit ideal, um sich vorab über ein mögliches neues Geschäftsfeld (wie z. B. Inspektion und Dichtheitsprüfung von Rohrleitungen) genauso einfach zu informieren wie über das Niveau einer zwingend geforderten Qualifizierungsmöglichkeit. Auch die Sensibilisierung bzw. Schulung von Mitarbeitern zu bestimmten Fragestellungen aus der Praxis (wie z. B. der Reinigung einer Küchenabluftanlage) ist auf diese Weise schnell und an den individuellen Wissensstand des einzelnen Mitarbeiters angepasst möglich.
Digital informieren und beschaffen
Der digitale Informations- und Serviceblock rund um die Wöhler Produkte, also Hardware wie Mess- und Prüfgeräte, startet mit einem typischen
Web-Shop,
der sich von den Hauptkategorien Prüf- und Messtechnik, Reinigungstechnik, Inspektionstechnik und Ausrüstung kommend durch ein sehr praxisnahes Filtersystem auszeichnet: Mit wenigen Klicks können so zum Beispiel Anwendungsbereiche, Zielgruppen, wesentliche Leistungsmerkmale der Geräte und sogar Preisspannen so weit eingegrenzt werden, dass am Ende auf jeden Fall der bedarfsgerechte Produktvorschlag steht; bei mehreren Geräten mit ergänzender Sortiermöglichkeit.
Zusatzfunktionen wie Angaben zum Lieferumfang, Kundenmeinung oder sinnvolle Zubehörvorschläge, aber auch an dieser Stelle schon Links zu Downloads von Datenblättern etc. runden das Online-Shopping sinnvoll ab. Hinzu kommen zahlreiche administrative Online-Leistungen, beispielsweise die Kundenhistorie oder eine Bestellübersicht.
Wie weitreichend Wöhler die digitale Kundenunterstützung sieht, wird dann aber bereits beim Weiterscrollen deutlich: Im Gegensatz zu typischen Endverbrauchershops im Netz werden über den anschließenden Themenblock „Schulung & Wissen“ direkt wesentliche Grundinformationen angeboten. Dazu gehört neben einer
- Kurzdefinition respektive Einleitung ins Fachthema
zum Beispiel die Einordnung in die Fachbereiche Messen, Inspizieren oder Reinigen,
- ein weiterführender Fachbeitrag sowie in der Regel der Link zu einem
- 2- bis 3-minütigen Youtube Anwendungsvideo
auf „info.woehler.de“, der Wissensplattform des Herstellers für das Fachhandwerk.
Diese Kombination aus Kurz- und Langtext sowie auch auf mobilen Endgeräten nutzbare Bewegtbilder „übersetzt“ das kurz zuvor bestellte Mess-, Prüf- und Kehrgerät also unmittelbar in die Praxiswelt des Anwenders. Ein wertvoller Zusatznutzen, der – vom Kunden vor der Bestellung beachtet – durchaus auch die Qualität der Bestellung an sich positiv beeinflussen kann, wenn vergleichbare Geräte mit unterschiedlicher Ausstattung zur Auswahl stehen, möglicherweise also eine entsprechende, nochmalige Überprüfung des Bedarfs sinnvoll ist.
Nach dem Kauf unterstützt Wöhler die Kunden durch digitale Online-Services wie die
- Fernberatung per TeamViewer.
Digital Wissen schöpfen
So unterschiedlich, wie die Zielgruppen, Tätigkeitsbereiche und Qualifizierungen der Wöhler Kunden (vom Auszubildenden über den Gesellen bis zum Meister) sind, so umfassend und so inhaltlich gestaffelt ist das notwendige Fachwissen dahinter.
Um den damit sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen Rechnung zu tragen, bietet Wöhler online eine
- Wissensplattform für das Fachhandwerk,
die sich ausgehend von den maßgeblichen Normen, Regelwerken und Vorschriften auf kompaktes Anwendungswissen auf das Fachhandwerk konzentriert. Wie ein roter Faden findet sich auch hier die bereits angesprochene, semantisch und farblich unterschiedene Gliederung in
- Messtechnik,
- Inspektionstechnik und
- Reinigungstechnik
wieder, was die Orientierung in dem ausgesprochen breiten Online-Angebot deutlich vereinfacht.
Mit Auswahl des entsprechenden Stichworts öffnet sich eine klar gegliederte Themenübersicht mit den zentralen Schlagworten sowie einer Kurzbeschreibung, so dass das sauber umrissene Fachwissen auch hier ohne aufwändiges Suchen direkt zur Verfügung steht.
Einen klaren Mehrwert bieten, neben der Kombination aus Text und Videos, die immer ergänzten Rückbezüge zu den diesem Fachthema zugeordneten Produkten des Herstellers; also beispielsweise einem speziellen Messgerät, zu dem die notwendigen Informationen direkt aus dem Online-Shop beigestellt werden.
Über einen weiteren Link ist es zudem möglich, den jeweiligen Wöhler Ratgeber zu dem entsprechenden Fachthema auch in gedruckter Form anzufordern. Er liefert ebenfalls weiterführende Informationen rund um die Themen Messen, Reinigen und Inspizieren, bietet Praxistipps und einen Überblick über Gesetze, Normen und Richtlinien zu den typischen Tätigkeitsbereichen (z. B. „Abgasmessung an Öl- und Gasfeuerstätten“ oder „Dichtheitsprüfung an Abwasserleitungen“).
Komplettiert wird das digitale Wissensangebot durch ein
- umfassendes Glossar
sowie den
- Podcast „Handwerk2Go“,
also zwei digitale Formate, wie sie unterschiedlicher kaum sein können:
Während das Glossar mit den typischen Such-Merkmalen ausgestattet wie ein kleines Online-Lexikon funktioniert, in dem alle wesentlichen Stichworte prägnant und allgemeinverständlich erläutert werden, werden im Podcast-Angebot unterschiedlichste (Fach-)Themen diskutiert. So berichten Experten der Branche beispielsweise regelmäßig über Fachliches aus der Gebäudetechnik oder über betriebliche Herausforderungen – und der Zuhörer kann daraus für sich direkt Ideen und Impulse für seine tägliche Arbeit ziehen. Der Podcast (zu finden u. a. auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts oder Google Podcasts) hat dabei den entscheidenden Vorteil, dass er als Soundfile sowohl online oder im Download zur Verfügung steht und dadurch jederzeit, an jedem beliebigen Ort gehört werden kann.
Unterstützt durch die eher locker-flockige Gesprächsführung steht hier also ein eher untypisches „Schulungsangebot“ zur Verfügung, das jedoch die Nutzergewohnheiten gerade jüngerer Handwerker direkt aufgreift: Während die typische Verweildauer in einem Online-Blogbeitrag etwa 10 Minuten beträgt und die meisten User nach knapp 5 Minuten ein Youtube-Video wegklicken, bleibt das Hörerinteresse beim Podcast in der Regel deutlich länger, zwischen 20 und mehr als 30 Minuten [3] bestehen. Das Format ist also ideal, selbst komplexere Themen allgemein verständlich aufzuarbeiten und so inhaltlich auch weniger lese-affinen Fachhandwerkern qualifiziert zur Verfügung zu stellen. Gewissermaßen als Nebeneffekt wird zusätzlich deutlich, wo gegebenenfalls noch eindeutiger Qualifizierungsbedarf besteht, also noch eine gezielte analoge oder digitale Schulung notwendig ist. Dass diese Maßnahmen ebenfalls online buchbar sind, versteht sich in diesem Zusammenhang fast von selbst.
Digital schulen lassen
Auch wenn die Grenzen fließend sind, zielen die geschilderten digitalen Formate primär auf eine reine Informations- und Wissensvermittlung ab. Besonders deutlich wird dies, wenn man sich die darauf aufsattelnden Qualifizierungsangebote im Detail anschaut,, denn hier ist die Stringenz im Aufbau sowie die Tiefe des besprochenen / geschilderten Wissens deutlich ausgeprägter:
Web-Seminare
Die kostenlosen 30-minütigen Web-Seminare vermitteln live theoretisches Hintergrundwissen und praktische Anwendungen per Videoübertragung beispielsweise zum „4 PA-Test“ oder zur „Heizungswasseranalyse nach VDI 4023“. Über die Chatfunktion können die Teilnehmer direkt Zwischen- und Rückfragen an den Referenten stellen und sich aktiv beteiligen.
- Online-Grundlagenkurse
In den weiterführenden Online-Grundlagenkursen geht es theoretisch und praktisch deutlich vertiefend um Themen wie „Basiswissen zur Blower Door Messung“ oder „Abgasmessung nach 1. BImSchV“. Der Teilnehmer schaltet sich per PC / Laptop in den Online-Kurs ein; über Chatfunktionen können ebenfalls Zwischen- und Rückfragen an den Referenten gestellt werden. Diese Kurse sind kostenpflichtig; werden aber gleichzeitig als eine DENA-Unterrichtseinheit anerkannt.
Die E-Learning-Kurse (z. B. „Blower Door Messung für Einsteiger und Profis – leicht gemacht“) können zu einem beliebigen Zeitpunkt abgerufen und die neun Kapitel auf das eigene Lerntempo abgestimmt werden. Sie stehen über einen nach der Buchung zugesandten Link zur Verfügung, so dass die einzelnen Lerneinheiten mit den entsprechenden Endgeräten beispielsweise auch daheim oder auf Reisen abgearbeitet werden können. Das garantiert in Verbindung mit verschiedenen Kurs-Formaten (z. B. als Anwendungsvideo, Quiz oder Praxisvortrag) den optimalen Lernerfolg. Am Ende eines jeden Kapitels werden Tests durchgeführt, bevor die finale Abschlussprüfung absolviert und (nach Bestehen) mit einem Weiterbildungszertifikat honoriert wird.
- Praxisunterweisung per Video
Weil aber nicht alle Qualifizierungsinhalte über einen (zertifizierten) vorformatierten Kurs abgedeckt werden können, bietet Wöhler zusätzlich noch – neben der individuellen Beratung zu speziellen Fachfragen – eine Praxisunterweisung per Video an. Sie wird auf der Basis einer ausführlichen Abstimmung im Vorfeld bedarfsgerecht nach den Wünschen des Kunden zusammengestellt.
Die Grenzen digitaler Qualifizierung
Die Grenzen selbst eines digital so breit aufgestellten Informations- und Schulungspaketes sind zwangsläufig allerdings immer dann erreicht, wenn notwendige praktische Unterweisungen unter Aufsicht des Dozenten oder eines unabhängigen Prüfers zu erfolgen haben. Das ist bei der zertifizierten Luftdichtheitsmessung (in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB) beispielsweise genauso der Fall wie bei der TÜV-zertifizierten Qualifikation zur Leckageortung.
Für solche Qualifizierungsmaßnahmen bietet auch Wöhler entsprechende
In der „Wöhler Akademie“, am Stammsitz des Unternehmens in Bad Wünnenberg, bzw. in Moosthenning/Rimbach an. Neben dem Theorieteil gibt es dort die Möglichkeit, die Anwendungen zusammen mit dem Fachreferenten gleich vor Ort praktisch durchzuführen. So kann das Gelernte noch schneller direkt in den Arbeitsalltag umgesetzt werden.
sind eine weitere Ausbaustufe der „analogen“ Praxisseminare, dann aber beim Kunden vor Ort. In diesem Fall kommen die Wöhler Dozenten in den Betrieb des Kunden und setzen dort eine im Vorfeld individuell zusammengestellte Schulung an, die sich passgenau an den Bedarfen der Mitarbeiter orientiert.
Digitale Qualifizierungsangebote nutzen
Das umfangreiche digitale Informations- und Qualifizierungsangebot eines Herstellers wie Wöhler ist das eine, die Umsetzung in die praktische Arbeitswelt eines Fachhandwerksunternehmens das andere. Natürlich bietet es sich an, zum Kennenlernen in einzelne kostenlose Angebote „hineinzuschnuppern“. Sollen die digitalen Angebote aber wie bislang schon die deutlich (zeit)aufwändigeren analogen Qualifizierungsmaßnahmen zielführend zur eigenen Aus- und Weiterbildung oder zu der der Mitarbeiter eingesetzt werden, empfiehlt sich der Aufbau eines dokumentierten Schulungsplans individuell für jeden Mitarbeiter. Das geschieht idealerweise vor dem Hintergrund einer entsprechenden Qualifikationsanalyse.
Gerade für Mitarbeiter, die hier noch größeren Bedarf haben – weil sie am Beginn einer Berufslaufbahn stehen oder ein neues Tätigkeitsfeld erschlossen wird – stellen die digitalen Informations- und Qualifizierungsangebote ein wertvolles Tool dar, da sich darüber besonders einfach die theoretische Kompetenzentwicklung mit der Praxis am angestammten Arbeitsumfeld verzahnen lässt. Dieses arbeitsprozessorientierte Lernen führt später zu einer deutlich größeren Handlungskompetenz als das Gegenmodell des abstrakten Wissens, das nachträglich auf die berufliche Situation in der Praxis übertragen werden muss.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, über die Mehrstufigkeit eines professionellen digitalen Informations- und Qualifizierungsangebots „leichte“ Formate (wie z. B. Podcasts) zur Identifikation eines Bedarfsfeldes voranzuschalten und deren Tiefe dann sukzessive zu steigern; beispielsweise über Praxisdarstellungen per Youtube-Video bis hin zum Vor-Ort-Tagesseminar, um die notwendigen Handgriffe unter Anleitung erfahrener Dozenten praxisgerecht einzuüben.
In jedem Fall sollte – sofern die Teilnahme an entsprechenden Maßnahmen nicht ohnehin durch ein TÜV- oder Wöhler Zertifikat bzw. einen Online-Vermerk bestätigt wird – durch den Kunden eine interne Dokumentation der Mitarbeiter-Teilnahme auch selbst an einem niederschwelligen Online-Angebot erfolgen. Zum einen zum Nachweis der erworbenen Fähigkeiten, zum anderen zu einem zielgerichteten Einsatz des Mitarbeiters in der Praxis.
[1]) EU-Kommission; Index' für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI); Juni 2020
[2]) Digitalisierung des Handwerks, ZDH / Bitkom, März 2020
[3]) Quelle: Splendid Research