Heizungsanlagen in Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik erzeugen immer weniger Abgasverluste. An die Reduzierung der Abgasverluste ist die Herabsetzung der Abgastemperatur gekoppelt. Niedrige Abgastemperaturen können jedoch dazu führen, dass die Abgase nicht mehr über genügend Energie verfügen, um durch den Schornstein oder die Abgasleitung ins Freie zu entweichen. Um dennoch eine einwandfreie Funktion der Heizungsanlage zu gewährleisten, müssen die Abgase mit Hilfe von Gebläsen oder Ventilatoren ins Freie transportiert werden. Hierbei entsteht ein Überdruck innerhalb der Abgasanlage. Eventuelle Undichtheiten in den Abgasleitungen würden also zum Austritt giftiger Abgase in die Raumluft führen. Daher empfiehlt es sich eine Dichtheitsprüfung der Abgasanlage durchzuführen.
Um den Austritt giftiger Abgase zu verhindern, ist es notwendig die Abgasanlage regelmäßig mit einem Dichtheitsprüfgerät zu überprüfen.
Weiterhin kann das Wöhler DP 600 auch zum ausführlichen Verfahren zur Sicherstellung der Verbrennungsluftversorgung an atmosphärischen Gasfeuerstätten nach DVGW Arbeitsblatt G 625 verwendet werden. Die Feinstdruckmessung ist ebenfalls im Gerät integriert.
In der DIN EN 1443 „Abgasanlagen – Allgemeine Anforderungen“ sind Grenzwerte für die Dichtheit verschiedener Abgasanlagentypen festgelegt worden. In der folgenden Tabelle sind einige Abgasanlagentypen mit ihren zulässigen Leckvolumenströmen aufgelistet.
Anlagenbeschreibung | Typ | Prüfdruck | Zulässige Leckrate pro m² innere Oberfläche |
Abgasanlage im Unterdruckbetrieb (Schornstein) | N1 | 40 Pa | 120 l/min (7,20 m3/h) |
N2 | 20 Pa | 180 l/min (10,80 m3/h) | |
Abgasanlage mit geringem Überdruck (Abgasleitung) | P1 | 200 Pa | 0,36 l/min (0,0216 m3/h) |
P2 | 200 Pa | 7,20 l/min (0,432 m3/h) | |
Abgasanlage mit mittlerem Überdruck (Abgasleitung) | M1 | 1500 Pa | 0,36 l/min (0,0216 m3/h) |
M2 | 1500 Pa | 7,20 l/min (0,432 m3/h) | |
Abgasanlagen im Hochdruckbetrieb (BHKW) | H1 | 5000 Pa | 0,36 l/min (0,0216 m3/h) |
H2 | 5000 Pa | 7,20 l/min (0,432 m3/h) |
Bei Dichtheitsprüfung von Abgasanlage wird zunächst der in der o.g. Tabelle für jeden Anlagentyp spezifische Prüfdruck automatisch aufgebaut. Der zur Aufrechterhaltung dieses Prüfdrucks notwendige Luftvolumenstrom wird gemessen. Durch Mittelwertbildung des Luftvolumenstroms über den Messzeitraum von ca. einer Minute wird dann der Leckvolumenstrom ermittelt.
Nach Eingabe der Anlagengeometrie (Länge, Breite, Durchmesser oder Umfang) wird der gemessene Leckvolumenstrom Vgem mit dem aus der Leckrate nach der o.g. Tabelle errechneten zulässigen Leckvolumenstrom Vzul verglichen. Der zulässige Leckvolumenstrom wird nach folgender Gleichung berechnet:
Vzul= Ai * L
Zusammenfassung:
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