Um Korrosionsschäden in Warmwasser-Heizungsanlagen zu vermeiden legt die VDI 2035 das Augenmerk auf die Beschaffenheit des Heizwassers. Sie beschreibt das detaillierte Vorgehen und mit welchen Messgeräten die Heizwasseranalyse durchgeführt werden sollte. Außerdem gibt sie Empfehlungen zur sachgerechten Planung, Installation und Instandhaltung. Die Heizwasseranalyse soll bei Neuinstallation und Veränderung an der Heizungsanlage ausgeführt und danach einmal jährlich wiederholt werden.

Hierzu werden 3 verschiedene Parameter kontrolliert, die elektrische Leitfähigkeit, der pH-Wert und die Wasserhärte.
Bei Neuinstallation wird der pH Wert zeitversetzt, 8-12 Wochen nach dem Befüllen der Heizungsanlage, gemessen, da sich dieser in der Regel noch ändern kann, weil sich die Ionen aus der Beschichtung in das Wasser absetzen können.

Durchführung Heizwasseranalyse

Als erstes wird an einer geeigneten Stelle die Wasserprobe zur Heizwasseranalyse entnommen.  Dafür muss die Zapfstelle gut durchgespült werden, das bedeutet, dass das Stagnationswasser sorgfältig abgelassen wird. Danach wird das Wasser in einen sauberen durchsichtigen Behälter gefüllt, ohne dass Luft in die Probe gelangt, um das Ergebnis z.B. für die pH- Wert Messung nicht zu verfälschen.

Ein erster Hinweis auf die Qualität des Heizungswassers erfolgt durch die Sichtprüfung. Die Probe sollte klar und frei von Sedimenten sein.

Zuerst wird die elektrische Leitfähigkeit gemessen, die in µS/cm (Mikrosiemens) oder in mS/cm (Millisiemens) gemessen wird. Je mehr Salz, desto höher die Leitfähigkeit und die Wahrscheinlichkeit der Korrosion. Die Heizungshersteller geben immer häufiger den Salzgehalt für Ihre Anlage vor. Die Leitfähigkeitssonde besteht in der Regel aus einem Elektrodenpaar, mit dem der elektrische Stromfluss gemessen wird. Zur Messung werden die Elektroden und der Temperatursensor in die Messprobe gehalten, und der Messwert kann dann im Display abgelesen werden.

Danach wird der pH-Wert in der derselben Messprobe ermittelt. Besonders gut eignet sich eine Membranglaselektrode für diese Messung. Die Glaskugel gibt eine elektrische Spannung ab, die proportional zum pH-Wert ist. Eine einfache Teststreifen-Messung kann für die Heizwasseranalyse kein belastbares Messergebnis liefern.
Da die elektrische Leitfähigkeit und der pH-Wert temperaturabhängig sind, müssen die Sonden über einen Temperatursensor verfügen, damit das Messgerät ein temperaturkompensiertes Ergebnis anzeigen kann.

Schließlich wird die Wasserhärte festgestellt. Die VDI 2035 schlägt eine einfache Beurteilung anhand der Parameter „Summe Erdalkalien“ und „Gesamthärte“ vor. Dazu eignet sich eine Messung mit einem Titrierset. Dabei wird eine Flüssigkeit (Titrierlösung) in die Wasserprobe eingetropft, bis ab einer gewissen Tropfenmenge ein Farbwechsel von rot zu grün eintritt. Die Anzahl der Tropfen entspricht dann dem Grad deutscher Härte (dH).

Alle Ergebnisse sind in einem Anlagenbuch zu dokumentieren. Ein passendes Anlagenbuch "Heizwasseranalyse" kann unter Downloads heruntergeladen werden.  

Farbwechsel von rot zu grün
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